Der Medebacher Geschichtsweg
Rundweg zur Geschichte von Stadt und Dörfern
Mit dem Medebacher Geschichtsweg kann man viele Themen der Geschichte der Stadt Medebach und ihren Dörfern über einen an einem Tag begehbaren Rundweg wandernd erleben. Dieser Rundweg verläuft über ca. 20 km auf anerkannten SGV-Wanderwegen und ist von verschiedenen Bushaltestellen aus zugänglich. Er behandelt die Geschichte der Stadt Medebach selbst, besonders als Hansestadt, das Kloster Glindfeld, die Heidenstraße, die Freigrafschaft Düdinghausen, das Wüstungsthema am Beispiel der Wüstung Alzlar sowie die Kämpfe um Hof Rennefeld Ostern 1945 kurz vor Ende des 2. Weltkrieges.
Tafel 1: Vorgeschichte Medebachs (am Museum)
Medebach wurde 1144 erstmals erwähnt und galt 1165 nach Soest als Stadt mit eigenem Recht, einer bürgerlichen Selbstverwaltung, Marktwesen, Fernhandelsbeziehungen sowie einer Befestigung.
Tafel 2: Die Hansestadt Medebach
1165 gehörte Medebach der Hanse an und unterhielt Handelsbeziehungen nach Dänemark und Russland. Felle, Leder und Häute sowie Tuchwaren aus Wolle und Leinen waren Haupthandelsgüter.
Tafel 3: Katholische Kirche Peter und Paul
Medebach ist eine der 12 Urpfarreien des kurkölnischen Westfalen. Nach der Reformation geriet die Kirche kurzzeitig unter protestantischen Einfluss. 1844 brannte sie ab und wurde 1857 wiederaufgebaut.
Tafel 4/5: Die Kreuzherren des Klosters Glindfeld
Die Kreuzherren des Klosters Glindfeld (ab 1499) hatten sowohl für die Bevölkerung von Stadt und Dörfern als auch in der Gegenreformation für den Fürstbischof zu Köln eine außerordentliche Bedeutung.
Tafel 6: Klosterwald und –teiche (SGV-Hütte)
Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Mönche betrafen besonders den Klosterwald und die Fischzucht. Heute ist der Wald in Staatsbesitz und wirkt über eine Stiftung weiterhin segensreich für kirchliche Gebäude.
Tafel 7: Die Herberge Padberg an der Heidenstraße
In Küstelberg war eine Herberge an der Heidenstraße. Um 1800 fuhren sie etwa 1350 Wagen im Jahr an. Ziele der Reisenden waren die Messen in Leipzig, Görlitz, Kassel sowie die bergische Industrieregion, Essen und Köln
Tafel 8: Die Heidenstraße
Sie führte von Köln über Kassel nach Leipzig, im Sauerland über die für die Eisenverhüttung abgeholzten mit Heide bewachsenen Bergkämme. Daher wurde sie hier „Heidenstraße“ genannt.
Tafel 9: Wüstung Gremlinghausen
Eine Zeichnung einer mittelalterlichen Dorfanlage vermittelt einen Eindruck über die Umwelt dieses früher an der Heidenstraße gelegenen Dorfes. Auch werden Fundstücke abgebildet.
Tafel 10: Die Weiberschlacht bei Wissinghausen
Die westfälischen Dörfer der Freigrafschaft Düdinghausen verweigerten Ende 1764 die Zahlung neuer Steuern. Ein Eintreibungsversuch kurkölnischer Truppen wurde zurückgeschlagen. Im August 1765 erfolgte eine Strafaktion.
Tafel 11: Deifeld – Pfarrdorf (Kirche)
Das Dorf war einer der Hauptzankäpfel zwischen Waldeck und Kurköln. Die Mönche haben nach dem Dreißigjährigen Krieg handgreiflich die Kirche gegen die Wiederinbesitznahme durch die Lutherischen Waldecker verteidigt.
Tafel 12: Die Freigrafschaft Düdinghausen
Sie ist 1334 erwähnt - als Besitz der Grafen zu Waldeck. 1529 führten diese die Reformation ein. Nach blutigen Konflikten kam es 1663 zur Teilung zwischen dem Fürstbistum Kurköln und der Grafschaft Waldeck.
Tafel 13: Freistuhl-Gedenkplatz
Der Freistuhl in Düdinghausen war für die 8 Freigrafschafts-Dörfer für freie Bauern und Adelige eine wichtige Gerichtsstätte der Waldecker Grafen. („Grafengerichte“).
Tafel 14: Die Wüstung Alzlar an der Kuckucksuhle
Am Böhlen hatte sich um 1000 das Dorf Alzlar befunden. Pestepidemien, auch eine durch Klimasenkung bedingte Agrarkrise ließen um Medebach zwischen 1300 und 1400 viele Dörfer als Wüstung zurück, so auch Alzlar.
Tafel 15: Hof Rennefeld – Kampfgebiet Ostern 1945
Der Hof wechselte Ostern 1945 beim Vorrücken der US-Armee von Remagen aus zur Einkesselung des Ruhrgebiets mehrfach den Besitzer - zuletzt nach einem mehrstündigen blutigen Gefecht.