Meiler, Wälle, Wüstungen - 13. Laubwald

Naturdenkmal

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Laubwald am Borberg

 





Laubwald

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Seit der Besiedlung des Sauerlandes wird der Wald auf vielfältige Weise genutzt. Bis vor ungefähr 200 Jahren bestanden die sauerländischen Wälder überwiegend aus Buchenwald. Das Holz verwendete man zum Hausbau, als Brennholz, zur Herstellung von Holzkohle und zur Anfertigung von Haushaltswaren. 

Eine weitere, weitverbreitete Nutzung des Waldes war die Hude. Von den Gemeindehirten wurden die Rinder, Ziegen, Schafe und Esel zur Fütterung in den Wald getrieben. Im Herbst wurden die Schweine mit Eicheln und Bucheckern gemästet. Nur im Winter hielt man die Tiere im Stall.

Um Einstreu für das Vieh und Dünger für die Felder zu gewinnen, wurde im großen Umfang Laub aus dem Wald gesammelt und Plaggen in Form von Grassoden und Waldboden gestochen. Durch den kontinuierlichen Nährstoffentzug verarmte der Waldboden zunehmend.

Durch die jahrhundertelange Übernutzung des Waldes waren um 1800 nur noch 1/3 des Sauerlandes bewaldet. Anstelle der ehemals geschlos-senen Wälder prägten Heiden und Grassteppen mit vereinzelten Bäumen und Büschen weite Teile der Landschaft. Die verbliebenen Wälder waren Niederwälder oder überalterte, lichte Haine, in denen riesige Bäume mit breiten Kronen standen. 

Um der Zerstörung der Wälder entgegenzuwirken, traf man Anfang des 19. Jh. verschiedene Regelungen zum Schutz der Wälder. Die Viehhude und die Entnahme von Laubstreu wurde verboten. Um der Holznot zu begegnen, forstete man weite Teile der Heiden mit der nicht heimischen, aber anspruchslosen Fichte auf. Die Zeit der geregelten Forstwirtschaft begann. Erst seit dieser Zeit besteht die strikte Trennung zwischen land- und forstwirtschaftlichen Flächen.

Die lichten Buchenwälder am Hang des Borbergs bilden einen starken Gegensatz zu dem oft düster wirkenden Fichtenwald. Sie entsprechen der natürlichen Vegetation vor der Besiedlung des Sauerlandes.

 

Bericht eines Zeitzeugen
Etwas pathetisch aber eindrucksvoll beschreibt Johann Nepomuk von Schwerz Anfang des 19. Jh. die Briloner Gemarkung folgendermaßen:„...Wenn die Ackerlande oder das Privateigentum weit entlegen sind, so sind die Gemeinweiden es noch weit mehr. Die Kühe... müssen alltäglich eine Reise von 2 bis 3 Stunden zu einem Waldreviere machen, das ihnen zur Weide bestimmt ist. Am Abend kommen sie nach Hause, nachdem sie in allem einen Weg von 5 bis 6 Stunden zurückgelegt haben. ...Ohne Übertreibung kann ich bezeugen, dass es hier so wie zu Altenbüren Leute gibt, welche 6 Kühe halten, und wenn sie keine Ziege nebenbei haben, die Milch ...zu ihrem Frühstück kaufen müssen.“  VON SCHWERZ (1836, S.26)

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