Hohlwege im Fröhningerholz

Historische Stätte

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Die Hohlwege im „Fröhningerholz“ liegen zwischen den Höhen von Kilgeshahn und Mühlenkopf in Kreuztal-Ferndorf am Kreuztaler Zubringer zum Rothaarsteig. Es handelt sich um Überreste einer Wegeverbindung vom „Aherhammer“, einem ehemaligen Eisenhammer (erste Erwähnung 1417), nach Bottenbach bzw. Siegen mit Anschluss an die alte Fernstraße von Arnsberg bzw. Olpe nach Siegen. Die Route verlief durch das Flurstück “Fröhningerholz“ - der Name stammt vermutlich von “Fröhlichshof“, einem der vier Urhöfe von Ferndorf.





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Adresse

Hohlwege im Fröhningerholz

Aherhammer (am Ende)

57223 Kreuztal

Telefon: +49 2732 51-0

v_graebener@kreuztal.de

Links

Homepage

Spätestens 1516 wurde mit der Vergabe des Kurbriefs an die Massenbläser und Hammerschmiede auf dem Land festgesetzt, dass alle im Siegerland hergestellten Metallwaren nur über die Stadt Siegen ausgeführt werden durften, wobei die als Reidemeister (hergeleitet vom Begriff reiden = rechnen) bezeichneten Eisenhändler Mitglieder der Stahlschmiedebruderschaft sein mussten. Der Umweg über den Siegener Markt diente neben der Qualitätskontrolle auch dazu, die Metallwaren zentral zu vermarkten. Als Verleger hatten die Eisenhändler zahlreiche Hütten- und Hammergewerken mit Kapital und Rohstoffen versorgt (Verlagssystem). Sie besaßen deshalb ein Interesse daran, die Eisen- und Stahlwaren mit Gewinn weiterzuverkaufen. Die Kontrollen auf der Siegener Stadtwaage versuchten einige Massenbläser gelegentlich zu umgehen, um minderwertigen Stahl, z.B. Kloppert, als Qualitätsstahl verkaufen zu können.


Zu erkennen ist ein bis zu 80 Meter breites “Hohlwegebündel“ mit bis zu sechs nebeneinander liegenden Wagenspuren. Dabei handelt es sich um nacheinander benutzte Trassen, die durch Bodenerosion auf den stark befahrenen Wegen entstanden sind. Wenn die “Fahrrillen“ so tief wurden, dass die Achsen aufsetzten, legte man neben dem alten einen neuen Weg an.


Die Hohlwege im Fröhningerholz sind ein Bodendenkmal der Stadt Kreuztal. Eine Hinweistafel im Gelände (oberhalb des Ferndorfer Schützenheims) gibt weitere Informationen. Führungen sind über die Stadtverwaltung buchbar.


 


Geschichtliches über Ferndorf
Man vermutet, dass bereits jungsteinzeitliche Hirten, die von der Viehzucht lebten, hier vorübergehend siedelten. 1967 wurde bei Bauarbeiten im Zitzenbachtal der steinerne Setzkeil einer Axt gefunden, der auf die Zeit zwischen 2500-1800 v. Chr. datiert wurde. Er ist mit weiteren alten Fundstücken im Ferndorfer Heimatmuseum zu sehen. Die ersten Metalle wurden in der La-Tène-Zeit um 500 v. Chr. erschmolzen.


Im Jahr 1067 übertrug der Kölner Erzbischof Anno II. umfangreiche Güter und Rechte an das Chorherrenstift St. Georg in Köln. In der Schenkungsurkunde werden auch andere Einkünfte aus einem Hofgut in Ferndorf (Berentraph) genannt. Ferndorf gehört somit zu den ältesten Ortschaften des Siegerlandes. Vermutlich ab dem späten 13. oder Anfang des 14. Jh. nutzte man den Ferndorfbach und betrieb mit Hilfe von Wasserrädern Hütten und Hammerwerke. In größeren Mengen bezog man den berühmten weißen Eisenstein (Stahlstein) von der bekannten Grube Stahlberg bei Müsen. Der dortige Steinberg (stenberg) wird erstmals 1313 urkundlich mit eine Zollstelle genannt. 1319 wird auf eine Hütte “zu der Ae“ hingewiesen, der spätere “Aherhammer”, 1417 urkundlich erwähnt. Anfang des 15. Jhs. ist auch von einer Ferndorfer Kupferhütte die Rede und 1529 wird erstmals über Bergbau an der Martinshardt berichtet.


Am Aherhammer wurde seit den Ursprüngen im 14. Jh. immer Metall verarbeitet. Heute ist dort ein Unternehmen ansässig, dass sich auf die Herstellung von Lochblechen spezialisiert hat. Mehr Infos unter: www.ferndorf.de (Wirtschaft).

Geschäftszeiten

Das Gelände ist jederzeit zugänglich.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Busverbindung zwischen Kreuztal und Hilchenbach - Haltestelle Aherhammer. Von dort ca. 5 min zu Fuß.

Anfahrt

Am Ortsende von Ferndorf (Richtung Hilchenbach) von der B 508 talwärts in die Straße 'Aherhammer' einbiegen. Am Ende hinter dem Bahnübergang Auto abstellen und zu Fuß weiter. Hinter der Bahn rechts nach ca. 200 befindet sich die Reste der alten Hohlwege - angezeigt durch ein Hinweisschild.  Die Hohlwege sind von oben (vom Schützenhaus) besser zu erreichen.

Parken

Jenseits der Bahn.

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